Was ist der Unterschied Brutto- und Nettozeiten?

Viele Teilnehmende sind unsicher, was Brutto- und Nettozeiten angeht. Das liegt vor allem daran, dass nur wenige Laufveranstaltungen Nettozeiten anbieten. Dies ist nur möglich, wenn spezielle Technologie zur Zeitmessung verwendet wird.

Einfach gesagt: Die Bruttozeit ist die Zeit vom Startschuss bis zum Überqueren der Ziellinie. Diese Zeit ist entscheidend für die Siegerehrung. Die Nettozeit ist die Zeit, die du wirklich für die Strecke benötigst, also von dem Moment, wo du die Startlinie überquerst, bis zum Ziel. Bei großen Veranstaltungen kann es nämlich dauern, bis du die Startlinie erreichst, nachdem der Startschuss gefallen ist. Diese “Wartezeit” wird dann von der Bruttozeit abgezogen.

Bruttozeiten sind wichtig für die Fairness. Es gab Fälle, in denen Läufer durch Tricks versuchten, die Nettozeit zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Das wäre unfair und verwirrend für alle – Zuschauer, Presse und andere Läufer.

Deshalb hat der Bundesausschuss Wettkampforganisation entschieden:

  1. Bei Läufen, bei denen eine spezielle Zeitmessung eingesetzt wird, können beide Zeiten (Brutto und Netto) in den Ergebnislisten stehen.
  2. Für die Platzierungen und die Siegerehrung zählt nur die Bruttozeit.
  3. In Bestenlisten dürfen allerdings die Nettozeiten aufgeführt werden.

Also: Der wirkliche Sieger ist immer derjenige, der als Erster die Ziellinie überquert. Das gilt für alle Läufer, egal in welcher Altersklasse sie antreten.

Es gibt allerdings eine Ausnahme bei Wettbewerben, die in Startblöcken oder Wellen starten. Bei solchen Veranstaltungen starten Teilnehmenden in Gruppen und nicht alle zur gleichen Zeit. In solchen Fällen könnte die Nettozeit eine größere Rolle spielen, um die tatsächliche Leistung jedes Läufers zu messen. Mit dieser Regelung versuchen wir, es so fair wie möglich für alle Teilnehmenden zu gestalten, unabhängig davon, in welchem Startblock oder welcher Welle sie beginnen.